Der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers ist von zentraler Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Allerdings wird die Bedeutung des Säure-Basen-Stoffwechsels für unsere Gesundheit in der (Ernährungs)Medizin weit unterschätzt. In der Naturheilkunde spielt die Übersäuerung (Azidose) jedoch bereits seit Hippokrates eine wichtige Rolle. Sie wird aber häufig falsch dargestellt und missverstanden. Die Schulmedizin kennt die Azidose nur in ihrer akuten Form im Bereich der Notfallmedizin.
Moderne, unnatürliche Lebensweise und Essgewohnheiten sind heutzutage ein großes Problem. Durch Stress, Bewegungsmangel, Alkohol, Nikotin, Kaffee, Weißbrot, Zucker, Fast Food und tierisches Eiweiß entsteht ein Übermaß an Säuren im Körper.
Der Körper verfügt über umfangreiche Puffersysteme um ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren. So atmen wir über die Lungen flüchtige Säuren aus. Unsere Leber baut Stoffwechselsäuren ab. Und auch unsere Nieren, sowie die Haut, leitet über Urin und Schweiß, Säuren aus dem Körper.
Säuredepot´s und Mineralstoffdefizite
Säuren, die nicht ausgeschieden werden, muss unser Organismus neutralisieren. Stehen die dazu erforderlichen Mineralstoffe nicht über die Ernährung zur Verfügung, so holt sich der Organismus die Mineralen notgedrungen aus Haut, Haaren, Nägeln, Zähnen, Geweben, Gelenken und Knochen. Was zu Mineralstoffdefiziten führt, mit all seinen Folgen, wie Akne, Haarausfall, Osteoporose, Karies, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Krämpfe, brüchige Nägel und so weiter und so fort.
Zusätzlich werden die Säuren in Muskeln, Gelenken und Bindegewebe deponiert. Die Struktur verändert sich und daraus folgt die sogenannte Strukturstarre. Somit ist die normale Funktion von Muskeln, Sehnen und Bändern beeinträchtigt. Kein Wunder also, dass der Rücken schmerzt. Darüber hinaus weiß man inzwischen, dass die Schmerzrezeptoren empfindlich auf Säure reagieren. Das heißt, dass die Schmerzschwelle zusätzlich herabgesetzt wird. Jede Form von Schmerzen wird dadurch verstärkt.
Was also tun?
Die Ernährung ist – neben einer gesunden Lebensführung – die Basis für ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis im Körper. Darüber hinaus dient sie als Therapie, um bereits vorhandene Störungen im Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Durch die Zufuhr vermehrter Basen-Anteile in der Nahrung können die überschüssigen Säuren im Bindegewebe aus dem Körper gelöst und ausgeschieden werden.
Bei einer latenten oder chronischen Übersäuerung des Körpers sollte die Ernährung konsequent umgestellt werden.
Basenfasten, Bewegung, Mineralien & Co
Neben einer ausgewogenen basenüberschüssigen Ernährung ist es wichtig, auf eine gesunde Lebensführung zu achten. Dazu gehören ausreichende Bewegung an der frischen Luft. Denn durch die tiefe Atmung bei körperlicher Bewegung entgiftet der Körper CO2 über die Lungen. Aus diesem Grund, sind auch Atem- und Entspannungsübungen, die die Tiefe der Atemzüge intensivieren, zu empfehlen.
Leider neigen wir dazu, gerade bei Streß auf eine verflachte Atmung umzusteigen, was die Belastung für den Körper erhöht. Deshalb sollten wir auch auf genügend Erholungsphasen achten. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Und in der Ruhe neue Kraft schöpfen.
Das zeitlich begrenzte Basenfasten ein- oder zweimal im Jahr ist eine wirksame Methode, um den leicht übersäuerten Körper zu reinigen. Die Schlacken werden gelöst, die Säuren können neutralisiert und zur Ausscheidung gebracht werden. Und für viele noch der positive Nebeneffekt ein paar Kilo zu verlieren. Es ist eine milde Form des Fastens mit Obst, Gemüse, Kräutern und Pflanzenölen, die den Körper weniger beansprucht als das klassische Heilfasten.
Trinken durchspült die Lymphe, die Nieren und das Bindegewebe und so können unerwünschte Stoffe den Körper verlassen. Am besten werden die Nieren durchgespült, wenn wir 2 bis 3 Liter reines Quellwasser oder leichten Kräutertee trinken.
Ein weiterer wichtiger Baustein sind Mineralstoffe auf Citratbasis, die bei der Verstoffwechselung basisch wirken und die Depots wieder auffüllen. Problematisch ist die Einnahme von Bikarbonaten (z.B. Natron). Es kann zum Säuremangel im Magen und zur Schädigung der Darmflora führen.
Denn:
- Es neutralisiert zum Teil die Säure im Magen, was zu Verdauungsproblemen führen kann und die Magenschleimhaut nach und nach schädigt.
- Der Darm ist physiologisch leicht sauer. Steigt der pH-Wert des Darms an, werden die wertvollen Darmbakterien geschädigt. Wird er zu stark alkalisiert, wird giftiges Ammoniak vermehrt zurückresorbiert und belastet die Leber und die Mitochondrien
Einfach schön
Die Haut leistet einen großen Anteil am Säure-Basen-Stoffwechsel. Vor allem über den Schweiß kann unser Körper überschüssige Säuren bequem loswerden. Aus diesem Grund wirken Saunabesuche ebenfalls entsäuernd Die Basische Körperpflege macht die Entschlackung perfekt. Sie befreit die Haut von bereits ausgeschiedenen Stoffwechselprodukten. Basische Körperpflege ist die natürlichste Körperpflege der Welt. Wir haben das neun Monate lang im Bauch unserer Mutter praktiziert. Die natürliche Ausscheidungsfunktion der Haut kann aktiviert und genutzt werden. Was Nieren, Darm und Lunge nicht ausscheiden können, kann gezielt über die Haut abgeleitet werden. Der gesamte Organismus wird sanft entlastet und schöne Haut gibt´s inklusive dazu.
Man kann ein entspannendes Basenbad oder wärmendes Fußbad nehmen, ein basisches Peeling beim Duschen genießen. Oder auf verschiedene Wickel zurückgreifen.
Jetzt! ist der richtige Zeitpunkt
Leider fangen die meisten Menschen erst an auf sich zu achten, wenn sie bereits erkrankt sind.
Chronisch Erkrankte haben eines gemeinsam, sie sind alle übersäuert.
Stark übersäuerte Zellen leiden an der Unpassierbarkeit ihrer Ionenkanäle, da sie über eine positive Ionen-Ladung verfügen. Da auch Mineralien positiv geladen sind und sich gleiche Ladungen abstoßen, ist die Aufnahme wertvoller Mineralien im stark sauren Milieu stark verringert. Hier müssen auch die Zellen entsäuert und wieder bioverfügbar gemacht werden, was die Mineralien alleine nicht mehr schaffen.
Ernst zu nehmende Folgeerscheinungen einer chronischen Azidose werden meist erst spät bemerkt. Oft werden statt der Ursache nur die Symptome behandelt.
Deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu achten. Eine gesunde Säure-Basen- und Mineralstoff-Balance in der Ernährung spielt in der Vorbeugung eine wichtige Rolle.
Hippokrates: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“